Faulheit macht kreativ

Vor ein paar Jahren beging ich einen großen Fehler: Ich kündigte online an, 100 Seiten Comic in 100 Tagen zu zeichnen. Kurz danach merkte ich, dass ich eigentlich viel zu faul bin, um wirklich aufwendige Zeichnungen zu erstellen. Es blieb mir nur ein Ausweg: Ich musste meine Faulheit auf eine kreative Art nutzen.

👻 Ein Comic ohne Zeichnungen

Statt mich über meine Faulheit zu ärgern, hab ich mich ihr komplett ergeben. Ich fragte mich, was passieren würde, wenn ich sie ins Extrem steigerte: Was wäre das Faulste, das ich tun könnte?

Wie sähe also der faulste Comic aller Zeiten aus?

Die Antwort: Das wäre einer völlig ohne Zeichnungen. Einer, bei dem ich einfach gar nichts zeichne. Diese Überlegung hat mich dazu gebracht, dem Hauptcharakter die Eigenschaft dauerhafter Unsichtbarkeit zu geben.

Das wiederum hat eine ganze Reihe spannender Fragen und Reflexionen angestoßen: Welche Probleme haben unsichtbare Wesen? Wie würden sie in unserer Gesellschaft wahrgenommen werden? Beim Nicht-Zeichnen realisierte ich nach und nach, dass der Comic eine gelungene Metapher für Menschen darstellt, die gesellschaftlich marginalisiert und übersehen werden. Alleine wäre ich nie auf die Idee gekommen.

Aber zum Glück hatte ich ja meine Faulheit.

Faulheit bringt uns dazu, kreativ zu sein. Wenn wir wirklich faul sein wollen, bleibt uns nichts anderes übrig, als mit unseren Limitierungen zu arbeiten und geschickt aus wenig mehr zu machen.

✍️ Ein Impuls für dich

Benutze deine Faulheit doch mal als kreatives Werkzeug – als Ansporn, nach neuen kreativen Lösungen zu suchen, die sich innerhalb der Grenzen deiner Faulheit realisieren lassen.


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Über Kreativitäts-Traumata