Zeitreise als Kreativtechnik

Ich will in der Einleitung dieses Textes folgende Situation beschreiben: Person verzweifelt an kreativem Problem, wendet viel Zeit und Energie auf, kommt der Lösung aber trotzdem nicht näher …

Und genau das Problem habe ich jetzt gerade – beim Schreiben dieser Zeilen. Oder anders gesagt: Ich hatte das Problem. Denn, wie du siehst, habe ich die Einleitung fertig bekommen. Sonst würdest du sie jetzt nicht lesen.

Wie hab ich das nun hingekriegt? Ganz einfach: Alles, was ich tun musste, war, in die Zukunft zu reisen 🤷🏻‍♂️🤯

Mein*e gute*r Bekannte*r, das Zukunfts-Ich*

Okay, okay. Mein Vorschlag zur Lösung kreativer Probleme ist nicht wirklich, in die Zukunft zu reisen. Ganz im Ernst: Wenn das ginge, würde ich mit Marsianern über Saturn-Jazz diskutieren, statt diesen Text zu schreiben**.

Es gibt aber einen Workaround, der ohne Zeitmaschine funktioniert. Wir geben unser Projekt in die Hände eine*s gute*n Bekannten von uns: Unser Zukunfts-Ich.

Wenn wir nicht weiter kommen, liegt es nämlich oft nicht am Projekt, an dem wir arbeiten. Sondern an uns. Statt also immer weiter am Projekt zu feilen, sollten wir das Projekt unverändert lassen und uns selbst verändern.

Das Übermorgen-Ich ist in einer grundverschiedenen Stimmung und würde völlig anders an das Projekt herangehen als du. Das in-2-Monaten-Ich erledigt alle Probleme mit links, und das in-2-Jahren-Ich weiß gar nicht mehr, wer das 2022-Ich war und hat zudem völlig abgefahrene kreative Ideen zum Projekt, von denen du aktuell nicht mal träumen kannst.

Du überlässt die Lösung deines kreativen Problems also dir selbst. Nur eben in der Zukunft.

Ich weiß, ich weiß. Ich habe hier etwas relativ Banales in ein Zeitreise-Gewand gepackt und ziemlich aufgeblasen. Aber obwohl „Sachen liegen lassen und später darauf zurückkommen“ als Kreativtechnik so banal ist: wir machen es nicht.

Wie oft habe ich mich weiter in ein Projekt verbissen, wenn ich es hätte liegen lassen sollen – wenn alles was ich gebraucht hätte, eine neue Perspektive gewesen wäre.

✍️ Ein Impuls für dich

Kommst du bei einem (kreativen) Problem nicht weiter, lass es liegen, reise durch die Zeit und komme später mit frischem Blick darauf zurück.

Genau so habe ich es auch bei diesem Text gemacht: Nachdem ich beim Schreiben der Einleitung nicht weiter kam, hab ich das gezielt meinem in-2-Tagen-Ich überlassen. Das wiederum hat es mir, dem in-einer-Woche-Ich, überlassen.

Und ich finde, das war eine hervorragende Idee, denn ich beende das Schreiben dieses Textes nun sehr zufrieden.


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*Liebe Grüße an alle Gendersternchen-Hater*innen 😘

**Du hast sicher schon einmal darüber nachgedacht, was du tun würdest, wenn du in die Vergangenheit reisen könntest. Wohin aber würde es gehen, wenn du nur in die Zukunft reisen könntest? Das finde ich die viel spannendere Frage.

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Ein mieser Elf hat den 1. Entwurf dieses Artikels geschrieben.